Landschaftsökologie

 

Landschaftsgeschichte Mitteleuropas, Leitbilder in Großschutzgebieten, Auerhuhn und Waldweide, Böhmischer Enzian, Flussperlmuschel und Wässerwiesenwirtschaft, Biber und Mensch, Beweidungsprojekte mit Rindern, Pferden, Schafen und Ziegen.

Exkursion: „Mit Elefanten im Bayerischen Wald...“
(siehe Fotostrecke ganz unten auf der Seite!)

 Auerhuhn und Waldweide im Böhmerwald

Noch intakter Auerhuhnlebensraum im ehemaligen Waldweidegebiet des Nationalparks Böhmerwald

Dort, wo die Waldweide noch praktiziert wird, findet neben den Rauhfußhühnern auch der Böhmische Enzian (s. u.) noch geeignete Habitatverhältnisse

Dreisesselalm: Ziegen ohne Zaun, dafür umweltpädagogisch-fortschrittlich mit Behirtung


Pressemitteilung:

Ziegenbeweidung am Dreisessel ist erfolgreich angelaufen

Wanderer reiben sich die Augen: Bei schönem Wetter weiden seit Ende August 2011 knapp 40 Ziegen auf der Dreisessel-Schipiste(2012 und 2013 sind es zeitweise bereits knapp 80 Tiere)!

Heutzutage ein ungewöhnlicher Anblick am Dreisesselhang, früher jedoch alltäglich. Befindet sich doch die Dreisesselpiste zum großen Teil auf der Fläche des ehemaligen Triebweges zum alten „Stierhof“, einer großen Weidefläche in den Hochlagen des Berges, von dem heute noch hutweideähnliche Offenland-Reste im Wald zu erkennen sind.

Und jetzt weiden sie also wieder; und noch dazu mit einem Hirten, wie ehedem...!

Johannes Matt, Student der Geografie und demnächst wohl auch der Forstwissenschaft, nebenbei auch noch erfahrener Waldführer im Nationalpark Bayerischer Wald und Mitglied des Vereins „Pro-Nationalpark“ hatte am 28. August 2011 sein Debüt als „Dreisesselhirte“.

Mit einer munteren Schar weißer und brauner Milchziegen des Betriebs Müller / Sommer in Frauenberg bestieg er geruhsamen Schrittes den Berg und hütete seine Tiere so souverän, als wenn er nie etwas anderes getan hätte.

Dazu traumhaftes Wetter mit blau-weißem Himmel und Fernsicht weit über den spätsommerlichen Böhmerwald bis hin zu Lusen und Rachel.

Auf dem unteren Teil der Dreisessel-Schi-Piste sollten die naschhaften Ziegen zunächst einmal zeigen, was sie können. Ihre Aufgabe ist es nämlich, die Piste vor dem Ansturm der überall massiv aufkommenden Gehölze schützen.

Ihre berühmt-berüchtigte enorme Verbissfreudigkeit ist hier also ausnahmsweise einmal gefragt und nicht Anlass zur Sorge um die notwendige Waldverjüngung.

Sie haben schon am ersten Tag ihren Job sehr gut gemacht und des Schifahrers Leid, die zunehmend aus dem Schnee aufragenden Junggehölze, ordentlich zurückgebissen.

Nebenbei unterstützen sie mit ihren Hinterlassenschaften die hier noch vorkommenden Haselhühner bei der Aufzucht ihrer Nachkommenschaft. Das vielfältige Kleintiergewusel im Ziegenmist sorgt nämlich zusätzlich für die überlebensnotwendige hochwertige Eiweißnahrung der Haselhuhnküken.

Eine weitere Besonderheit ist der engagierte Einsatz von „Max“ einem sehr freundlichen, aber ebenso eifrigen Exemplar des „Westerwälder Kuhhundes“, dem das Hüten ganz offensichtlich im Blut liegt.

Alles in Allem ein gelungener Beginn, aber die Sache soll natürlich auch eine Zukunft haben. Johannes Matt hat zunächst Zeit bis Mitte Oktober, freut sich aber auch über eine gelegentliche Vertretung in dieser Zeit. Und vor allem für das nächste Jahr gibt es voraussichtlich jede Menge Bedarf an „Almpersonal“.

Wer also Lust hat und auch vielleicht nur kurzeitig in der Lage ist, mal dazuzustoßen, ist herzlich willkommen und kann sich unter der Telefonnummer 08583 / 1847 melden.

Für das zustande kommen des Projektes ist in erster Linie Hubert Müller und Jürg Sommer zu danken, die beide mit viel Idealismus in der rauhen Frauenberger Lage wieder Landwirtschaft betreiben und ohne deren vielseitige Tierhaltung der Anfang um vieles schwieriger gewesen wäre. Des weiteren ist die wohlwollende Unterstützung des Forstbetriebes Neureichenau zu nennen, dessen Einverständnis grundlegende Notwendigkeit für die Durchführung war und weiterhin sein wird.

Das Projekt wurde von Beginn an spontan unterstützt vom Landesbund für Vogelschutz, dem Bund Naturschutz, und von den Vereinen „Grünes Herz Europas e. V.“ und „Pro-Nationalpark e. V.“ .

Text zum Bild:
Johannes Matt hütet nicht nur die Ziegen, sondern kann auf Grund seiner Erfahrungen in der Bildungsarbeit des Nationalparks Bayerischer Wald den vorbeikommenden Urlaubsgästen auch die Ökologie des Waldgebirges nahe bringen

Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)














Wiederinstandgesetzte Wässerwiesenanlage

Muschelgraben

Hervorragender Perlmuschelbestand in einem Bach im Böhmerwald

Biber und Mensch

Seit Ende 2013 gibt es den unten abgebildeten Biberdamm in der Nähe der Neureichenauer Kläranlage

Ein kleiner See ist entstanden, wo vorher ein Bachlauf war.

Jäger und Fischer dürfen sich zukünftig auf reiche Beute freuen, da Enten und alles sonstige Wassergetier hier ein Schlaraffenland vorfinden. Aber auch für Landwirte ist durchaus indirekt und langfristig mit sehr segensreichen Auswirkungen durch die gewässersanierenden Aktivitäten des Bibers zu rechnen.


Ein Musterbeispiel für erfolgreiche Kooperation von Naturschutz und Landwirtschaft: 

Mit der Anlage dieser beiden Entwässerungsgräben (unterhalb des Biberdammes, also ohne denselben zu beschädigen!) wurde zur Behebung akuter Schäden, dem betroffenen Landwirt die Wiedertrockenlegung seiner vom Biber überschwemmten Bachwiesen ermöglicht

Landschaftsgeschichte Mitteleuropas

Exkursion im Ohetal bei Grafenau mit zwei Afrikanischen Elefanten zum Thema Tierwelt und Landschaft in der Vorzeit des Böhmerwaldes

im Sommer 2007

Alle Fotos: Dipl. Biologe Otto Lendner

...so fing es an...

...und schon lockt die Wildnis ...

...erstmal tarnen...

...wenden...

...und schnell verschwinden...

...geschafft, hier lässt sich´s leben...

...Erinnerungen werden wach...

...an längst vergangene Zeiten...

...Schlaraffenland...

... müde und satt ...

...ja, ja, wir wollten ja eh´ wieder nach Hause...!

Herrchen wartet halt...!


Für alle Teilnehmer war es ein Erlebnis der Extraklasse. 

Die riesigen Tiere bewegten sich wie selbstverständlich in der „Alten Heimat“ ihrer europäischen Vorfahren (die damals allerdings mit bis zu 11 Tonnen Gewicht noch um  gut das Doppelte schwerer waren!). 

Dem Fotografen (Dipl. Biologe Otto Lendner), als versiertem Kenner der hiesigen forstlichen Betrachtungsweisen zur Wild-Ökologie im bayerischen „Wald“-Gebirge, gab insbesondere das gehölzorientierte „Verbissverhalten“ dieser früher hier heimischen Megaherbivoren zu denken...

Rehe und Hirsche gab es damals natürlich auch schon; dazu aber auch noch Wisente, Auerochsen, Elche, Wildpferde und was nicht alles noch für Bäumefresser.

Um Gottes Willen!

Gut, dass die alle verschwunden sind und wir heute nur noch unseren davon „unberührten“ (Großtierbefreiten) Bergmischwald haben.... (Ironie aus...)